Lumen, Lux und
Apostilb
Das sind drei Maßeinheiten
für das Licht. Es ist nützlich, sie zu kennen. Man weiß dann, worauf es
ankommt. Beim Projektor und bei der Bildwand. Lumen ist das Maß für den
Lichtstrom. Die gesamte Lichtmenge, die vom Objektiv des Projektors
ausgeht, nennt man den Nutzlichtstrom. Wie eine Flüssigkeitsmenge in
Litern, ein Gewicht in kg, eine Länge in Metern - so mißt man die
Lichtmenge, den Lichtstrom in Lumen. Bei der Projektion verteilt sich
das Licht über die ganze Fläche des Bildschirms. Hat man eine große Wand,
dann ist die Lichtmenge, die auf jedes Flächeelernent der Bildwand kommt,
klein. Hat sie dagegen kleine Abmessungen, treffen auf jede Stelle der
Bildwand mehr Lumen. Die Anzahl der Lumen, die auf 1 qm Bildwand
auffallen, nennt man die Beleuchtungsstärke. Man mißt sie in
Lux.
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Wie hell nun der Zuschauer
die Beleuchtung des Bildschirms empfindet, ist nicht allein von der
Beleuchtungsstärke - also den Lux - abhängig. Es kommt natürlich ganz
darauf an, in welchem Maß die Bildwand das auftreffende Licht reflektiert.
Der Zuschauer sieht ja nicht das Licht, das auf die Bildwand auftrifft,
sondern nur das, was die Bildwand zurückwirft. Auch für diese
Schirmhelligkeit gibt es ein Maß.
Das sind die Apostilb (asb)
(heute nicht mehr gebräuchliche Einheit)
Apostilb: Schirmhelligkeit
(asb = Beleuchtungsstärke (Lux) x Reflexionsfaktor der
Bildwand.
Dieser Reflexionsfaktor, der
aussagt, wie gut oder wie schlecht die Bildwand das auffallende Licht
zurückwirft, hat man willkürlich für eine mattweiß gestrichene Wand mit
1 angenommen. Ist der Reflexionsfaktor einer Bildwand also kleiner
als 1, so reflektiert die Wand schlechter als eine rein weiße
Fläche; ist er größer als 1 (auch das gibt es), dann reflektiert
die Wand besser. Solche Bildwände haben aber nicht von allen Richtungen
aus betrachtet einen gleich hohen Reflexionsfaktor, sondern bevorzugen bei
der Reflexion des Lichtes eine bestimmte Richtung. Es sind Wände mit
Richtcharakteristik .
Anmerkung: 1 asb = 0,318
cd/m2 (cd = Candela = neue ISO - Einheit) |

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Warum diese
Bezeichnungen? Nun, man mußte ja einmal festlegen, was bei der
Projektion ein helles, gut ausgeleuchtetes Bild ist und wann man von
ungenügender Bildausleuchtung sprechen kann. Im Kino verlangt man, daß
von jedem Sitzplatz aus die Zuschauer mindestens 100 asb wahrnehmen, wenn
das weiße Licht des Projektors ohne Film auf die Bildwand geworfen
wird. Für Heimprojektionen kommt man auch mit weniger hellen Bildern
aus. 50 asb ist aber das mindeste, was man haben sollte. Lieber mehr,
insbesondere beim Farbfilm. Zu viel Licht ist aber auch nichts, weil
dann die Lichtunterbrechungen durch die Blende des Projektors sichtbar
werden. Bei 18 vorgeführten einzelnen Bildern / Sek. und dreimaliger
Lichtunterbrechung werden unserem Auge 54 Hell - Dunkelwechsel geboten. Es
ist zu träge, um diesem schnellen Helligkeitswechsel zu folgen: wir sehen
eine gleichmäßig beleuchtete Wand. Das gilt aber nur für
Schirmhelligkeiten bis etwa 200 asb. Wenn das Bild noch heller wird, dann
steigt die Flimmergrenze über 54 Hell-Dunkelwechsel hinaus. Wir sehen bei
-18 Bildern/Sek., daß der Projektor kein konstantes Licht, sondern
Lichtimpulse zur Leinwand schickt. Das Bild flimmert. Wenn ein Film
eingelegt wird, ist meistens das Flimmern wieder weg, weil auch die
hellsten Bildteile im Film Licht schlucken und die Schirmhelligkeit damit
herabsetzen.
Deshalb gilt: Eine genügende Bildausleuchtung hat
man dann, wenn der Zuschauer mindestens 50 asb (bei Farbfilm besser 80
asb) wahrnimmt. Je mehr Licht, desto besser. Das Bild ist erst dann zu
hell, wenn bei der Projektion die hellsten Bildteile flimmern. Und wie
steuert man die Schirmhelligkeit? Natürlich mit der Bildgröße und der
Art der Leinwand. Große Bilder erfordern eine teuere Leinwand mit hohem
Reflexionsfaktor; bei geringerer Bildgröße kommt man mit einfachen Wänden
mit kleinem Reflexionsfaktor aus.
Stellen wir einmal eine
Rechnung auf:
Ein Projektor hat einen
Lichtstrom von ca.100 Lumen. Sie wollen damit ein Bild von 2 m Breite
projizieren.
Das sind, da die Bildhöhe 3/4 der Bildbreite ist: 1,5
x 2 ~ 3 qm.
Die Beleuchtungsstärke wird also: 100 Lumen / 3 qm =
ca. 33 Lux.
Wenn Sie eine einfache weiße Wand mit dem
Reflexionsfaktor 1 benützen, dann ist die Schirmhelligkeit 33 Lux x 1 =
33 asb. Das wäre zu wenig.
Also brauchen Sie eine bessere Bildwand,
z.B. eine Kristallperlwand. Dort ist, wenigstens für die mittleren
Sitzplätze, der Reflexionsfaktor 5. Die Schirmhelligkeit wird dann 33
Lux x 5 = 165 asb. Das gibt ein hervorragend ausgeleuchtetes
Bild.
Können Sie wegen beschränkter Raumverhältnisse dagegen nur
ein Bild von 1 m Breite
( = 0,75 qm) projizieren,
dann ist die Beleuchtungsstärke: 100 Lumen / 0,75 qm = 133 Lux
Bei
einer Kristallperlwand würde dabei die Schirmhelligkeit für die
Mitte 133 Lux x 5 = 665 asb. Das wäre zu viel. Das Bild
flimmert. Mit einer einfachen Wand wird dagegen die Schirmhelligkeit
133 Lux x 1 = 133 asb, das ist gerade
richtig. |