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Eine Bild-Zählschranke für den Motor-Filmbetrachter Erno EM 1801

Ein Anleitung zur Selbsthilfe - für Zweibandler und andere Filmfreunde

Der Filmbetrachter vom Typ Erno EM 1801 wird zwar schon lange nicht mehr hergestellt, genießt aber bei Filmern einen guten Ruf und zeichnet sich durch besonders filmschonende Arbeitsweise aus. Heute immer noch leicht zu beschaffen, hat er sich in der Praxis so gut bewährt, daß namhafte Firmen auf seiner Basis Spezialbetrachter für ihre Synchronsysteme herstellen bzw.hergestellt haben. Dieses Gerät soll in Verbindung mit einem elektronischen Zähler zum sicheren und filmschonenden Auszählen der Bildanzahl von Filmen, Filmsequenzen und Szenen benutzbar gemacht werden. Mechanische Aufsteck-Zähler können diese Bedingung nicht gut genug erfüllen. Es ist hierbei nicht erforderlich, in die Motorregelung des Gerätes einzugreifen! Der Filmlauf im Betrachter, die Filmeinfädelung sowie das Monitorbild soll durch den Einbau der Zählschranke in keiner Weise beeinträchtigt werden und es wird deshalb eine diskrete Einbaustelle im Inneren des Gerätes und zwar im Getriebe des Polygonantriebs ausgewählt, die sehr gut zugänglich ist.

Achtung! Vor dem Öffnen des Gerätes ist sicherzustellen, daß das Gerät vom Netz getrennt ist.

Bei der verwendeten Zählschranke handelt es sich um eine Siemens SFH 910 mit Zähl- und Drehrichtungsausgang, die bei CONRAD-Elektronik oder im sonstigen Elektronikhandel für wenig Geld erhältlich ist und sich für diese Zwecke hervorragend bewährt hat. Als Geberscheibe wird eine 0,5 mm dicke Scheibe aus lichtundurchlässigen Kunststoff von Ø 30 mm mit 12 Löchern von Ø 3 mm auf einem Lochkreis von Ø 20 mm hergestellt und mit einer Distanzbuchse von 7 mm Länge mit der zentrischen Schraube auf dem Getriebezahnrad befestigt, das für 12 Bilder exakt eine Umdrehung macht. Auf sauberen Rundlauf der Geberscheibe ist zu achten!

Geberscheibe und Lichtschrankenanordnung im Getriebe ERNO EM 1801

Buchse (6 pol.DIN) hinter dem linken Spulenarm

Kontroll-LED über dem EIN-AUS Schalter

Super 8 Motor-Filmbetrachter ERNO EM 1801 mit aufgesetztem Blendschutz (selbstgemacht und mit zwei Gummistrapsen wegnehmbar befestigt)

Die Zählschranke wird, mit einem Halter an dem oben im Bild sichtbaren Blechbügel verschraubt und beide Teile nach dem Ausrichten mit Kleber gesichert. Hierbei ist wegen der Zählrichtung die seitenrichtige Anordnung der SFH 910 zu bedenken. Bei der Kabelverlegung von der Zählschranke zur Anschlußbuchse ist etwas Vorsicht angesagt, denn sie müssen hinter den Bild-Umlenkspiegeln verlegt und mit Kabelbindern gesichert sein, damit sie nicht als Schatten auf dem Bildschirm des Betrachters erscheinen. Der besseren Zugänglichkeit wegen, werden die Stromkabel zum Netzteil markiert und so getrennt, das ein Abnehmen des hinteren ERNO - Kunststoffgehäuses ermög licht wird. Zur erneuten Verbindung der an den Enden abgelöteten Kabel dienen normale Lüsterklemmen, weil diese einen dauerhafteren Kontakt geben als eine Steckverbindung. Das 6-polige Steuerkabel der SFH 910 ist auf eine 6-pol. DIN Buchse herausgeführt. Ein geeigneter Einbauort für die Buchse findet sich links hinter dem Spulenarm im vorderen Gehäuseteil

Die Buchsenbelegung ist: 1 = Zählimpuls; 2 = MINUS; 3 = + 12 V ; 4 = Richtg. vor / zurück; 5 = ANODE.

Um die ordnungsgemäße Verbindung zum elektronischen Zähler unter Kontrolle zu haben, der die 12 Volt Stromversorgung der SFH 910 übernimmt, wurde auf der Vorderseite des ERNO EM-1801 über dem Schalter eine grüne LED eingebaut und über einen Vorwiderstand an die obige Buchse Pin 2 und 3 angeschlossen.

Ist also der Zähler eingeschaltet und das Kabel zum Zähler (ein handelsübliches 6-pol. DIN Kabel) eingesteckt, leuchtet die grüne LED und der ERNO ist zählbereit. Bei dem elektronischen Zähler handelt es sich in meinem Fall um einen Eigenbau-Doppelzähler mit Codiereinheit nach dem System Bulasch/Schmalfilm mit der Möglichkeit, beide Zähler parallel laufen zulassen. Dabei ergeben sich folgende Betriebsarten: Mit Zähler A kann man Szenenlängen oder Sequenzlängen auszählen und an deren Ende den Zähler A wieder auf Null setzen, während der Zähler B den Gesamtfilm vom ersten bis zum letzten Bild durchgehend auszählt, was in den meisten Fällen für die Erfassung im Vertonungsplan genügt und dabei auch Vorwärts-Rückwärts Manipulationen am Betrachter berücksichtigt. Die Zähler sind ausgelegt für 5 Dezimalstellen, also 99999 Bilder. Das entspricht etwa 420 Meter S8 Film. Die Verwendung anderer Zähler ist ebenfalls denkbar, denn die Stromversorgung der SFH 910 könnte gegebenenfalls auch dem Trafo des ERNO entnommen werden, denn sie funktioniert auch mit anderen Spannungen. Die Siemens SFH 910 bewältigt auch hohe Impulsfrequenzen wie z.B. die Perfobandauszählung im Schnellgang bei großen Spulen-Tonbandgeräten, wo sie als Perfoleser Verwendung findet. Den Filmprojektor kann man solange beiseite lassen, bis ein Kontroll-Durchlauf des Films fällig wird, um eventuell vorhandene Mängel aufzudecken, die auf dem Betrachter-Bildschirm nicht deutlich genug werden. Die beschriebene Aus stattung des besonders filmschonend arbeitenden Betrachters erlaubt es, den Film nach dem erfolgten Feinschnitt bildgenau auszuzählen und damit die Ausarbeitung des Filmtons auf der Master-Perfoband-Tonbandmaschine (oder auch mit anderen Techniken) exakt nach Vertonungsplan zu erledigen und nach Fertigstellung auf die Filmtonpisten bzw. auf Vorführ-Perfoband abzumischen.