BAUER P6HM

Der 16mm Projektor BAUER P6HM ist eine Maschine für den 16mm Filmer mit der Neigung zum Selbstvertonen seiner Filme.
Im Gegensatz zu den meisten P6, P7, P8-Maschinen aus dem früheren Schul- und Behördeneinsatz, die nur für Tonwiedergabe ausgerüstet sind, verfügt der recht seltene Projektortyp P6HM über Tonaufnahme für die 2,5mm Film Magnetrandspur.
P6 nennt die Type, H steht für Handeinleger, M für Magnetton-Aufnahme.
Die 16mm Projektoren der Type P6 sind im Allgemeinen für Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit bekannt. Man geht also kein allzu großes Risiko ein, wenn man ein solches Gerät in gebrauchtem Zustand kauft.
So habe ich lange nach einem "bezahlbaren" Gerät mit Aufnahmestufe gesucht, denn die 1000 Euro, die von Händlern für ein solches Gerät gefordert wurden, waren: "nicht drin".
Irgendwann war es dann soweit und ich hatte einen so genannten "Handeinleger" in angeblich gutem Zustand aus Privathand für verhältnismäßig wenig Geld gekauft.


......Bild 1(Ansicht des Projektors P6HM)


Groß war die Enttäuschung, als sich herausstellte, das das Gerät zwar mechanisch in gutem Zustand war und gut projizierte, aber leider keinen -auch nicht den leisesten- Ton von sich gab.
Also habe ich kurzerhand und unverzagt den Aufnahme-Wiedergabeverstärker, der sich im Sockel befindet, herausgenommen und die vielen, als alterungsanfällig bekannten ELKOs wertegleich erneuert. Der Aus- und Einbau gestaltet sich problemlos, weil alle Verbindungen gesteckt und gut bezeichnet sind.


.......Bild 2 (Verstärkerplatine)


Ergebnis der Aktion: die Tonfunktionen sind wieder einwandfrei, sowohl bei der Magnetton-Aufnahme als auch bei der Wiedergabe von Licht- und Magnetton. Alles übrige war bereits auf Hochglanz gebracht und in Best-Zustand.
Also: auch Maschinen, die bereits das 35. Lebensjahr überschritten haben, können einem Amateurfilmer noch Spaß bereiten.
Ein Blick unter die rückseitige Haube zeigt den robusten Aufbau des Projektors.
Ein wenig Reinigung und Schmierung sowie eine Inspektion des leicht wechselbaren Antrieb- Flachriemens zeigt: alles ok!


Bild 3......(offene Rückseite)


Ein Handeinleger – was ist denn das?......nun das ist einfach ein Gerät ohne Einfädelautomatik.
Zwar ist die Bequemlichkeit einer solchen Automatik beliebt, aber einem geübten Filmer fällt es ziemlich leicht, den Film von Hand einzulegen und er schont dabei den Film-Vorspann und hat die Funktionen des Projektors von Anfang an unter Kontrolle.
Das Herausnehmen eines teilweise vorgeführten Filmes ist bei einem solchen Gerät ebenfalls mühelos zu bewerkstelligen. Das zeigt sich als besonders nützlich, wenn –was äußerst selten vorkommt- einmal ein Film reißen sollte oder bei der Filmbearbeitung nur ein Filmteil angeschaut werden soll.
Aber: was braucht ein alter Zweiband-Filmvertoner unbedingt ? ---- genau! -ein 1:1 Reedkontakt muss her!
Drinnen im Gehäuse steckt ein großer Lautsprecher, der mit seinem riesigen Permanentmagneten nur darauf wartet, das ihm ein Reedkontakt fahrlässig nahe kommt... also besser draußen anbauen.
Da bietet sich der Drehknopf an und einer der neuartigen Miniatur-Powermagnete, der sich dort einlassen und verkitten lässt.


........Bild 4 (Permanentmagnet im Drehknopf)


In der Nähe des Drehknopfs gibt es zwei Gewindebohrungen, die zur Befestigung des 1:1 Kontaktgebers wie geschaffen sind.
So habe ich also zwei Reedkontakte (als Differenzimpuls mit Richtungskennung) in ein kleines Gehäuse eingebaut und dort verschraubt.


....... Bild 5 (P6HM mit angeschlossenem Pötter Perfomat).


So ist also dieser P6HM auch als Master-Maschine mit meinem bewährten Pötter-Zweibandsystem zu fahren.
Die Arbeitsweise:
Der Projektor liefert zu jedem Bild einen Impuls an den Microprozessor des Bandgeräts.
Beim Start des Projektors (von einer Startmarke am Film) startet auch das Bandgerät mit seinem Perfoband aus seiner Startposition und läuft solange synchron mit, bis man den Projektor stoppt. Nach einer eventuellen Pause läuft die Anlage synchron weiter.....also äußerst pflegeleicht!
Der Pötter-Perfomat liefert den HiFi-Ton zum Film.
Im kleinen Kreise genügt der Verstärker des Bandgerätes, im größeren Kreise schließt man den dicken Hi-Fi Verstärker an.
Eine wundervolle Möglichkeit, Filme mit erstklassigem Synchronton zu versehen, der kinogerecht von den Lautsprechern an der Leinwand kommt.

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