Überlegungen zum neuen S8-Film Ektachrome 64T


und zu seiner Verwendung in Super8 Kameras mit automatischer Empfindlichkeit-Einstellung durch Abfrage der Filmkassetten-Aussparung.
Fürs erste: alle Super8 Filmkassetten haben eine Codierung für die Filmempfindlichkeit in Form einer Aussparung am Gehäuse.
Diese nimmt Bezug auf die Mitte der Kassettenzentrierung (das ist die schmälere Aussparung in Kassettenmitte, in die der Zentrierstift der Kamera eingreift).... gleichzeitig: Kassettenmitte.
Je empfindlicher der Film, um so länger ist die besagte Codier-Aussparung, welche von der Kamera abgetastet wird.
Für den bekannten KODAK K40 gelten 0,8 Zoll (20,32mm) von Mitte bis Bezugskante der Codier-Aussparung
Für den Ektachrome 64T gelten also 0,7 Zoll (17,78mm) von Mitte bis Bezugskante.
Ausgehend von der äußeren Begrenzung der Aussparung ist die Codier-Aussparung beim 64T um o,1 Zoll länger als beim K 40.
Das beigefügte Bild zeigt diese Zusammenhänge anhand einer Kassettenabbildung (K40)


Bild: Notch Ruler


Wer mag, findet weitere Erläuterungen unter >> http://super8wiki.com/index.php/Super_8_Cartridge_Notch_Ruler
Nun gibt es bei den Super8 Kameras die verschiedensten Abfragemethoden um die Größe dieser Aussparung abzutasten und damit die Filmempfindlichkeit auf das Belichtungs-Meßwerk zu übertragen.
Sehr gut und exakt ist der schräge Abtastfühler der großen NIZO-Silberlinge (Professional und 800er) und der NIZO Tonkameras 4080 / 6080 und Schwestern) , aber auch der BOLEX 150, 155, 160macrozoom und anderen mit dieser Abtastmethode.
Hier erfolgt wie bisher gewohnt eine genaue Übertragung für den 64T .... also: 64 ASA für Tungsten (Kunstlicht) und 40 ASA für Tageslicht.Also: Alles ist zu handhaben wie beim K40 gewohnt !
Ebenso exakt einstellen wird die Kamera mit einer Batterie an Taststiften im engen (0,1 Zoll) Abstand der Taststifte.
Also auch hier: Alles ist zu handhaben wie bei K40 gewohnt !
Nicht exakt einstellen wird die Kamera mit nur einem Taststift, denn sie unterscheidet nur zwischen 40 ASA und 160 ASA.
Dazu gehören die kleinen NIZOs wie die 156macro und ihre Schwestern, aber auch die AGFA movexoom 6+10.
Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass sie nicht mit diesem 64T arbeiten können.
Dazu später mehr!
Wie groß ist der Unterschied der Empfindlichkeiten zwischen K40 und K64 eigentlich? (beides sind Kunstlicht-Emulsionen)
Wenn man eine Vergleichstabelle zu Rate zieht, ergibt sich:
Der Unterschied beträgt genau 2 ° DIN oder 2/3 Blende. Dies entspricht genau dem Wert, um den das Messwerk der Kamera umgeschaltet wird, wenn man das eingebaute Konversionsfilter ausschaltet...mit anderen Worten, wenn man von Symbol "Sonne" (Tageslicht) auf Symbol "Lampe" (Kunstlicht) umschaltet.
Also: auch die kleinen NIZO-Silberlinge wie die 156macro mit nur einem Abtaststift –wie auch viele andere Kameras- kann man sehr einfach auf 64 ASA einstellen >>> Schalter auf Kunstlicht!
Allerdings: man muss bei Tageslichtbetrieb einen Schraubfilter R15 vorne auf die Optik schrauben, denn der Kunstlichtfilm benötigt die Rotfärbung des Lichtes. Er rächt sich sonst mit eklig blauen Bildern!
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Einschränkung:
Filmt man mit Kunstlicht, wird das Filter R15 (unbedingt) entfernt und es ergibt sich eine leichte Überbelichtung von 2/3 Blenden.
Man kann diese in Kauf nehmen, weil bei Kunstlicht eventuell sogar erwünscht, oder einfach manuell um 2/3 Blenden knapper belichten.
Also: das ganze Katastrophen-Gerede ist Quatsch......alles halb so wild!
Hinweis: bitte diese Überlegungen als Anregung verstehen! Garantie für oskarreife Filmqualität wird nicht übernommen :-)
Wirklich schlimm sind die horrenden Preise, die man jetzt für die Filme und deren Entwicklung zu zahlen hat.
Die angepriesenen neuen Filme sind da keine Ausnahme...im Gegenteil!
Man will offensichtlich auch noch die restlichen Filmer ins Video-Lager treiben. Das könnte klappen!