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Es gibt mancherlei Unklarheiten über die Möglichkeiten und Funktionen älterer Filmkameramodelle. Neu hinzukommende Filmer haben kaum Möglichkeiten, von der Industrie oder dem Handel technische Informationen zu bekommen. Aus diesem Grunde sollen hier einige wesentliche Merkmale der Beaulieu 4008 ZM IV aufgezeigt werden.

Hinweis: auf die Funktionen, die man an der Kamera selbst deutlich erkennen kann, wird hier nicht näher eingegangen.

 

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Die berühmte und bis heute sehr begehrte 4008 ZM IV verfügt über ein Wechselobjektiv mit gekuppelten Stellmotoren für die Irisblende und den Zoom-Antrieb. Letzterer verfügt über stufenlose Geschwindigkeitsverstellung.

Ein wesentlicher Unterschied zu den Vorgängermodellen ZM II und ZM besteht darin, daß das störanfällige Lichtfilter aus dem Bildfester des Kameragehäuses in optisch günstigster Position vom Objektivhersteller in das Objektiv eingebaut wurde. Das Sucherbild ist durch die höhere Objektiv-Lichtstärke noch heller geworden.

Mit Hilfe des rechts gezeigten Rückwickelknopfes, der auf die 1:1 Welle aufgesetzt wird, ist sowohl Doppelbelichtung als auch Überblendung möglich. Dies ist aber mit einigen komplizierten Manipulationen verbunden und es bedarf deshalb einiger Übung, um damit zu brauchbaren Ergebnissen zu kommen.

Selbstverständlich kann man zu diesem Zweck auch einen externen Rückwickler verwenden und hat es damit sogar leichter. Bei Mehrfachbelichtungen gehts damit sogar viel genauer. Siehe unten!!

Das Standardobjektiv der Beaulieu 4008 ZM IV ist das Optivaron 1,4/6-70 von Schneider-Kreuznach. Es verfügt über Makrofunktion (aus dem Weitwinkelbereich) und ein schaltbares Lichtfilter R12 an optisch günstigster Stelle im Objektiv-Strahlengang. Der Filterschalter befindet sich in Höhe des Blendenrings auf der im Bild abgewandten Seite. Dort findet man auch die Schalter für Zoom-Begrenzung und Makrofunktion.

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Das von der Beaulieu 4008 ZM II bekannte Optivaron 1,8/6-66 mit seiner Makrofunktion aus längeren Brennweiten ist nach Anpassung auch an der 4008 ZM IV sehr gut verwendbar, erfordert allerdings (bei Tageslicht und Film K40) die Verwendung des R12 Einlegefilters vor der Optik. Siehe auch Abbildung unten!

Die Metall-Gegenlichtblende ist teilbar und erlaubt die Zwischenschaltung eines Licht- oder UV-Filters. Das von den Vorgängermodellen bekannte Einlage-Kompensationsfilter R12 (Wratten) ist bei der 4008 ZM IV nicht erforderlich.

Eine leicht zu übersehende Eigenschaft der Gegenlichtblende ist: sie läßt die Verwendung verschiedener Filtergrößen zu.

a) In das Objektiv-Filtergewinde passt die Größe E62

b) In die Einlegenut der Gegenlichtblende passt die Größe E72 mitsamt Fassung. Zum Einlegen des Filters sind die beiden Blendenteile auseinander zu schrauben.

C) In das Teilungsgewinde der beiden Blendenteile passt die Filtergröße E77

Bei Verwendung eines C-Mount Adapters ist die Benutzung hochwertiger Foto-Optiken an der 4008 ZM IV möglich. Die Blendeneinstellung erfolgt dabei manuell.

Hierzu ein Beispiel: Ein 50 mm Makroobjektiv wirkt an der Filmkamera etwa so, wie ein Objektiv mit 315 mm Brennweite an der KB-Fotokamera wirken würde. (Faktor 6,3)

Die im nebenstehenden Bild gezeigte Timersteuerung BS8-16 mit elektr. Einzelbildauslöser erlaubt Schaltintervalle von 1 Bild pro Sekunde bis zu 1 Bild pro Stunde.

Manuelle Einzelbildaufnahmen sind per Drahtauslöser und Einstellung auf 2 Bilder/s möglich. Die besondere Bauart erlaubt somit Titel- und Trickarbeiten mit mittleren und kleinen Blenden bereits bei mäßiger Beleuchtung

Die Ultra-Weitwinkellinse UWL III von Schneider-Kreuznach ist auf den Optivaronen 1,4/6-70 und 1,8/6-66 verwendbar.

Die Scharfeinstellung erfolgt mit dem Makrohebel.

Die Objektivbrennweite verkürzt sich von 6mm auf ca. 4mm und ergibt einen Bildwinkel von ca. 80°

 

Das Balgen-Makroobjektiv 2,8/80 erlaubt Abbildungsmaßstäbe bis zum Maßstab 1:1

Die Stativ-Verwendung versteht sich hierbei von selbst!

Die Liste des Original-Zubehörs umfaßt noch eine Reihe weiterer, meist kleiner Teile.

Interessenten sollten die Internetseite http://www.beaulieu.de besuchen

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Eigenbau-Ergänzungen für die Super 8 Filmkamera BEAULIEU 4008 ZM IV

Bild 1

Die Systemkamera Beaulieu 4008 ZM IV verlangt geradezu nach einem optimal angepaßten Kompendium. Es soll einige Praxis-Forderungen erfüllen, die im Leistungsumfang eines handelsüblichen Kompendiums nicht enthalten sind.

Diese Forderungen sind: (Ein selbstauferlegtes Pflichtenheft)

1. Das Gerät soll absolut maßgenau und wackelfrei zur verwendeten Kamera passen. Die verschiedenen Blenden und Vorlagen vor dem Kameraobjektiv sollen in exakter Position gehalten bzw. geführt werden.

2. Das Gerät soll über eine von der Kamerabefestigung unabhängige Stativaufnahme verfügen. Der Video-Pin des vorhandenen Stativs soll für die Verdrehsicherung sorgen. Die Einheit Kamera-Stativ soll (für die Kamera) gefahrlos herumzutragen sein.

3. Das Gerät soll einen einfach verstellbaren Halter für den Kompendium-Balgen haben. Die leichte Anpassung und Verwendung verschiedenster Objektive soll möglich sein.

4. Das Gerät soll einen verstellbaren Anschlag für den Zoomhebel des Makro-Optivaron besitzen, der eine Zoommotor-Benutzung zur Schärfeverlagerung von einer Schriftvorlage in der Makroposition nach unendlich und umgekehrt gestattet.

5. Ein Zentrierring als Verbindung zwischen Objektiv-Filtergewinde und Kompendiumgehäuse soll lichtdicht im Kompendium sitzen und das Drehen des Objektivs zur Entfernungseinstellung erlauben. Ein Wackeln des Kompendiums soll zuverlässig unterbunden werden.

6. Als Papier-Haltevorrichtung zum Abfilmen von Papier- und Folienvorlagen soll ( bei abgenommenem Balgen ) eine biegesteife Platte dienen. Windeinflüsse auf die Aufnahme-Vorlagen sollen zuverlässig verhindert sein.

7. Als Basis soll das vorhandene EWA-Kompendium K8 dienen. Der Kompendiumteil wird unverändert benutzt. Alle Anpassungen beziehen sich auf die Halterung, welche die Verbindung zur Kamera herstellt.

Um diese sehr subjektiven Vorstellungen zu verwirklichen, gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: ......Eigenbau.

Bild 1 zeigt die Kamera mit dem Original-Objektiv Optivaron 1,4 / 6 - 70

und dem fertig montierten Kompendium auf dem Stativ. Als Grundträger dient ein Vierkant-Alurohr 15 x 15 x 1 mm, das so gebogen ist, daß Grundträger und Objektivachse parallel verlaufen. Damit ist der Nachteil der schrägen Kamerabasis ausgeschaltet. Kameraseitig ist eine Aluplatte mit vier hochgebogenen Laschen die verdreh- und spielfreie Verbindung zur Basisplatte der Kamera und diese Platte dient auch als Verliersicherung für die Kameraschraube. Kompendiumseitig ist ein U-förmiger Halter verschiebbar auf dem Grundträger verschraubt, welcher oben an einem Flach-Alu den Tragbolzen zur Befestigung des Kompendiums trägt sowie an einem Ausleger eine Stellschraube als einstellbaren Anschlag für den Zoomhebel des Objektivs. Weil das Optivaron 1,4/6-70 seine Makrostellung aus der Weitwinkelposition erreicht, ist der Grundträger so lang ausgeführt, daß alternativ zum Original-Optivaron, ein vorhandenes, aber etwas längeres Makro-Zoom-Objektiv verwendet werden kann, welches seine Makrofunktion aus jeder Brennweite schalten kann und deshalb am Kompendium sehr leistungsfähig ist. Darüber hinaus läßt sich der verschiebbare Halter um 180° verdreht montieren, so daß ein außerdem vorhandenes vorzügliches festbrennweitiges Ultra-Weitwinkelobjektiv mit Makrofunktion verwendet werden kann. Unten am Grundträger befindet sich senkrecht unterhalb des Gesamtgeräte-Schwerpunktes eine Stativplatte mit dem Stativgewinde sowie der Bohrung für den "Videopin" als Verdrehsicherung der Gesamtanordnung. Damit ist eine unangenehme Kopflastigkeit der Kamera auf dem Stativ vermieden und die Kamera läßt sich auf dem Stativ im Gelände ohne Gefahr des Umschlagens tragen. Als Zentrierring zwischen Objektiv und Kompendium bewährt sich ein E-62 Metall-Gewindeanschlußring einer ausgeschlachteten Gummi-Gegenlichtblende. Dessen äußerer Rand sitzt, durch ein aufgeklebtes Plüschband lichtdicht und dennoch drehbar in der Zentrierung des Kompendiums. Er kann auch zur Aufnahme eines Korrekturfilters E-62 dienen. Quer-Wackeleien des Kompendiums zum Objektiv, die bei den sogenannten Universalhalterungen beim Arbeiten mit Kaschs den Filmer "erfreuen" sind dadurch völlig eliminiert. Die Ergebnisse z.B. beim Vierfachkasch zum Titeln werden exakt und sauber. Als Vorlagenhalter für Reproaufnahmen findet eine Alu-Platte Verwendung, die zur Blendeneinstellung mit einem Graukarton kaschiert ist und die zum Halten der Vorlagen mit einer Gummischnur versehen ist. Vorlagen für Titel werden einfach rechts und links hinter die Gummischnur geklemmt und sind somit rutschfest gehalten und Windeinflüsse sind ausgeschlossen. Für die Schärfedurchstellung von einer Titelschrift auf den Szenenhintergrund ist ein geringer Abstand der Textfolie zur Objektiv-Frontlinse anzustreben, denn durch die Ätzung der Folie auf der Druckseite ergibt sich eine Art Weichzeichnereffekt bei der Einstellung der Schärfe auf die Hintergrundszene. Deshalb werden 7 x 7 cm große Folien mit Text beschriftet und in die objektivnahe Diahalterung des Kompendiums gesetzt. Diese Textfolien lassen sich sehr schön mit den vielen auf dem Computer zur Verfügung stehenden Schriften farbig gestalten und mittels Tintenstrahldrucker auf Overheadfolie (Zweckform DIN A4) herstellen. Natürlich geht’s alternativ auch von Hand. Dabei wäre z.B. auch ein 6 x 6 Diarahmen mit Glas als Schriftträger verwendbar. Am Bild der Kamera sind zwei Abweichungen vom Normalbild der Beaulieu 4008 ZM IV zu sehen:

A: Die Augenmuschel stammt von der NIZO. Einfach auf die "linke" Seite gestülpt, passt diese Muschel prima auf die 4008 und schirmt Störlicht besser ab als die Original-Augenmuschel und das Okulargewinde, in dem sonst die Original-Augenmuschel sitzt, bleibt frei für den Winkelsucher. Solche Augenmuscheln tauchen gelegentlich auf Börsen auf und sind für wenige DM zu haben.

B: Der Akku (600 mAh) stammt aus dem Hause Schramm-Electronic und funktioniert prima. Bei Verwendung des Kompendiums als Gegenlichtblende ist die gesamte Anordnung gut von Hand und mit Schulterstütze oder Einbeinstativ zu führen, wogegen im Fall von Kaschtricks oder Titelarbeiten das stabile Dreibeinstativ unverzichtbar ist. Diese Methode zur Herstellung einer typgenau passenden Kompendiumhalterung ist leicht übertragbar auf andere Kameramodelle

............Eine lohnende Sache!

Die Stromversorgung der Beaulieu 4008 ZM IV ist ein immer wieder neu aufkommendes Problem. Zwar gibt es gute Akkus auch heute noch zu kaufen, aber .......der Preis!! Durch das Ableben eines Schraubakkus hatte ich die Möglichkeit, ein Akku-Schraubgehäuse leerräumen zu können und durch den Einbau einer 6pol.DIN-Buchse, eines Miniaturschalters und einer LED zu einem Adapter für die externe Stromversorgung der Kamera umzufunktionieren

Neue Schraubakkus sind erhältlich bei: www.wittner-kinotechnik.de

Die Beaulieu 4008 ZM IV mit dem Eigenbau-Adapter für die externe Stromversorgung. Die rotleuchtende LED zeigt an, wenn die Stromversorgung eingeschaltet ist.

Hinweis für Suchende: Das Gewinde des Schraubakkus ist M42x0,75. Da passt auch der Kameradeckel einer M42 Spiegelreflexkamera, der auch als Basis für einen Stromadapter dienen könnte.

 

Die Stromversorgung besteht aus einem 8 fach Batteriehalter der mit 6 Mignon NC-Akkuzellen a. 1,2 Volt bestückt ist. Die beiden Leerfächer wurden dazu benutzt, die Kabelbeschaltung unterzubringen und mit Kunstharz zu vergießen. Als Kabel ist ein 6 pol DIN Kabel benutzt. Je zwei Adern des flexiblen Kabels sind zusammengefaßt als Leiter für 7,2 Volt... 3,6 Volt....und Minus. Übrigens lassen sich auch ohne weiteres 6 Trockenbatterien a.1,5 Volt verwenden. Die Kamera nimmt das nicht übel! Die Belichtung stimmt ebenfalls. Jeder mag sich selbst seine Meinung dazu bilden, warum diese Tatsache dem Anwender verschwiegen wird.

Wer das höhere Gewicht nicht scheut, kann natürlich auch einen Akkusatz aus 6 NC Babyzellen anschließen. Man sollte hier an eine Strombegrenzung (1 A) denken!

An der Kamera ist außerdem zu erkennen: a) eine Markierung der Filmbühnenposition (aufgeklebt); b) ein Aufkleber, der daran erinnert, daß die Blende manuell einzustellen ist. Der Grund: Die 4008 ZM IV hat ebenso wie die ZM II einen systembedingten Fehler in der Belichtungssteuerung. Bei frischgeladenem Akku (gemessen 8,5 Volt) pendelt wegen Überspannung die Blende einige Male hin- und her. Das kann man am Blendenring beobachten. Erst wenn die Akkuspannung etwas abgesunken ist, hört das Pendeln der Blende auf.

 

 

 

Hier gibts Hilfe bei Akkuproblemen:

http://www.ffr-film.de/

Der zugehörige Trick sei hier auch verraten: Auf die im Bild rechts sichtbare Kontaktfahne im Akkufach wird einfach ein passendes Stück Schrumpfschlauch aufgeschoben, um das bis zu 2 Sekunden dauernde Zappeln der Irisblende bei jeder Kamera-Einschaltung zu unterbinden,die regelmäßig zu Fehlbelichtung der ersten Bilder jeder Szene führt. Damit ist die Stromzufuhr (3,6 Volt) zum Blendenmotor unterbrochen. Der Wahlschalter gehört dabei in Stellung "AUTO" und so funktioniert die Kamera ab sofort mit manueller Blendeneinstellung über den Belichtungsmesser im Sucher und die lästigen Helligkeitsunterschiede am Szenenbeginn gehören der Vergangenheit an. Der Zoom-Antrieb funktioniert wie gewohnt und man kann ihn dank üppiger Stromversorgung nun auch endlich bei der Bildgestaltung benutzen, ohne Angst um die mikrige Akkukapazität haben zu müssen.

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Von der 4008 ZM II gibt es das Optivaron 1,8/6-66 mit der Makrofunktion aus den längeren Brennweiten. Grund genug, nach einem solchen Objektiv zu suchen und ebenso nach der sogenannten Macrobanc, die als Minititelgerät dafür zu haben ist.

Damit das Objektiv an der ZM IV passt, muß der Gewinde-Anschlußring in die richtige Position gebracht werden, denn schließlich müssen die Kontakte exakt zueinander passen und die Stellmotoren senkrecht übereinander stehen. Wenn man weiß wie es geht, ist das eine einfache Sache und schnell gemacht.

Das Bild nebenan zeigt die ZM IV mit der Außenstromversorgung, dem Optivaron 1,8/6-66 (der ZM II) und der dazu passenden Macrobanc. Eine sehr schöne Ausrüstung für den Filmer mit Freude an den kleinen Dingen in der Natur, die oft besonders schöne und dankbare Filmobjekte sind.

Eine kleine Nützlichkeit am Rande

Eine simple 4 mm Bohrung im Abstand von 14,3 mm vor dem Stativgewinde macht die Beaulieu passend zum Videopin moderner Stative. Der Abstand gilt von Mitte zu Mitte und ergibt sich aus 9/16 Zoll. Endlich kann man das Gerät samt Stativ herumtragen, ohne daß die Kamera sich gefährlich lockert und herumschlägt. Wie man's macht? Belederung abnehmen, Aluplatte abschrauben usw.

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Durch Einsatz des Kompendiums gelingen interessante Filmtricks.

Man erhält zusätzliche, reizvolle Möglichkeiten der Filmgestaltung, von denen im Folgenden die Rede sein wird. Die Stummfilmkamera BEAULIEU 4008 ZM IV ist gut mit der 15 m Stummfilmkassette und dem Kompendium zu nutzen.
Achtung! Die erforderlichen Film-Rückwicklungen sollte man möglichst in der Mitte der 15 m Kassetten-Filmlänge machen. Mindestens müssen aber 2-3 Meter bereits belichtet worden sein, damit ausreichend Rück-Stauraum in der Kassette vorhanden ist und man sollte die Kassette zur Lockerung der Wickel seitlich leicht klopfen. Die Beaulieu ZM IV verfügt zwar über eine Film-Rückwickelmöglichkeit in der Kamera, aber diese Funktion gestaltet sich sehr umständlich. Ein separater Rückwickler, wie es sie von Fremdfirmen wie ROWI und HAMA gibt, erleichtert die Manipulationen sehr und kostet nicht viel.

Das Bild oben zeigt: meine eigene BEAULIEU 4008 ZM IV mit Kompendium auf Eigenbau-Halterung.
Diese Halterung verfügt über spezielle Eigenschaften: Verdrehsicherung für die Kamera; Stativaufnahme mit Videopin-Verdrehsicherung; Standarten-Verstellung zur Verwendung unterschiedlichster Wechselobjektive; Anschlag für den Zoomhebel zur motorischen Schärfefahrt mit dem Makro-Variogon aus MACRO nach UNENDLICH oder umgekehrt.
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Viertelformat-Einblendungen
Wirkungen:
Ein Viertel der projizierten Bildfläche wird von einem Bild im Bild eingenommen. Dessen Position in einem der vier Bildviertel ist nach Wunsch zu wählen. Die Bildinhalte sollten jedoch zueinander in Bezug stehen, wenn eine geschlossene Gesamtwirkung erreicht werden soll.

Bedeutungen:
Das Bild im Bild gibt Ihnen die Möglichkeit, ein Ereignis und die (gegebenenfalls nachgestellte) Reaktion eines Beobachters oder die Aktion eines daran beteiligten gleichzeitig zu zeigen.
Oder: Ein Filmtitel kann durch die lebendigen Bilder des Autors oder der Akteure ergänzt werden.
Oder: Ein grafisches Objekt (zum Beispiel ein Filmtitel oder Filmvorspann) kann durch eine Realszene ergänzt oder mit ihr kombiniert werden.
Voraussetzungen:
Den Dreiviertel-Kasch bereit halten, und den Gegenkasch mit dem Haftfleck in eine Ecke der kleinen Glasplatte aus dem Kompendiumzubehör kleben. Zu den Aufnahmen die kürzeste Brennweite wählen, damit die Bildbegrenzungen scharf werden. Bei der Aufnahme des Viertelformats wird der Bildwinkel ohnehin urn das Vierfache enger.

So wird es gemacht:
Erste Belichtung: Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß die Aussparung in der gewünschten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren.
Das Bildzählwerk auf 0 stellen. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken (ein Drahtauslöser mit Feststeller in einem Eigenbauhalter ist sehr hilfreich) und die erste Aufnahme mit ca. 90 -100 Bildern Länge machen. Den Zählwerkstand merken (notieren). Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen. Den Rückspulknopf einsetzen und den Film zurückkurbeln bis zum Zählwerkstand 0.
Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung bereit.
Zweite Belichtung: Die Objektiv und Okulardeckel abnehmen, den Rückspulknopf abnehmen, den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums nehmenund die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen.
Die Glasplatte mit dem Gegenkasch so in den Maskenhalter schieben, daß der bei der ersten Belichtung freie Bildteil nun abgedeckt wird. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren.
Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken (ein Drahtauslöser mit Feststeller ist sehr hilfreich) und die zweite Belichtung starten bis zum Zählwerkstand der ersten Belichtung. fertig!

Der Funktionsablauf und die vielen erforderlichen Manipulationen an der Kamera lassen die Frage aufkommen, ob es sinnvoller und sicherer ist, den externen Film-Rückwickler zu benutzen. Deshalb hier die entsprechende Anleitung. Auf jeden Fall ist es erforderlich, einen Notizzettel mit einem Aufnahmeplan anzulegen. Die zu unterschiedlichen Zeiten erfolgenden Belichtungen und Aufnahmepositionen kann man kaum im Kopf behalten.


So wird es mit dem Rückwickler gemacht: (Empfohlen)
Erste Belichtung: Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende fest einstellen. Den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß die Aussparung in der gewünschten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren. Die Filmkassette, auf der schon einige Meter Film belichtet sein sollten, aus der Kamera nehmen und sie seitlich leicht klopfen (zur Auflockerung der Filmwickel), den Wickelkern mit einer Folie abkleben. Mit Hilfe eines Filmanschneiders (aus dem Projektorzubehör) im Bereich des Filmfensters 3 Perfolöcher so ausknipsen, wie man es vom Filmende kennt. Den Film soweit nach UNTEN weiterschieben, daß die Ausknipsung verschwunden ist und die Kassette wieder in die Kamera einsetzen. Nun die erste Aufnahme mit etwa 5 - 6 Sekunden Länge entsprechend 90 - 108 Bilder machen und die Kassette wieder aus der Kamera nehmen. Zur Kontrolle der Szenenlänge das Zählwerk benutzen, vor der Aufnahme auf 0 stellen! Wie vorher 3 Perfolöcher ausknipsen, jetzt aber den Film, damit das Transportrad des Rückwicklers greift, soweit nach OBEN schieben bis die Ausknipsung in der Kassette verschwunden ist und die Kassette in den Filmrückwickler setzen. Den Film soweit zurückwickeln, bis das Film-Transportrad an der ersten Perforations-Ausknipsung ins Leere greift. So erhält man auch bei Mehrfachbelichtungen einen genauen Ablauf auf dem immer gleichen Filmstück.
Die Kassette aus dem Rückwickler herausnehmen und den Film wieder soweit nach UNTEN schieben, bis die Ausknipsung wieder in der Kassette verschwunden ist und dann die Kassette wieder in die Kamera einsetzen.
Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung bereit.

Zweite Belichtung: Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende fest ein- stellen. den Gegenkasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß dort, wo vorher die Aussparung im Kasch war, nunmehr der Gegenkasch auf der Glasplatte oder Folie sitzt. An den Markierungen am Kompendi-umrahmen orientieren. Das Zählwerk auf 0 setzen. Nun die zweite Aufnahme so lange machen, bis die Kamera (deutlich hörbar!) an der zweiten Ausknipsung angekommen ist und der Greifer ins Leere greift und / oder der Zählwerkstand wie bei der ersten Aufnahme erreicht ist. Nach der Aufnahme die Kassette aus dem Rückwickler herausnehmen und den Film wieder soweit nach UNTEN schieben, bis die Ausknipsung wieder in der Kassette verschwunden ist und die Kassette zur weiteren Verwendung wieder in die Kamera setzen.
Fertig!
Voraussetzung ist immer: Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung. Das ist bei der Beaulieu durch Herausziehen des Hauptschalter-Druckstücks im Handgriff zu bewerkstelligen. Ein roter Punkt wird sichtbar!
Die Ausknipsung der Film-Perforation stört beim Entwickeln des Films nicht, muß jedoch vor der Vorführung herausgeschnitten werden, weil sonst an dieser Stelle der Projektor hängen bleibt.


Das Projektionsbild ist in vier Einzelbilder unterteilt.
Es entsteht ein ,,Bildmosaik" etwa im Stil einer Multivision durch Vierfach-Belichtung mit dreimaligem Rücktransport des Filmes.
Bedeutungen:
Durch die vierfache Bildteilung erhält man interessante Möglichkeiten zur Filmtitelgestaltung. Man kann mehrere Titeltexte und / oder mehrere Realszenen in einem Projektionsbild nach Belieben gleichzeitig vorführen. Als Vorspann können auch vier Szenerien des folgenden Films gezeigt werden.
Oder: Die Akteure stellen sich vor. Oder: Ein Objekt stellt sich von allen Seiten gleichzeitig zur Betrachtung.
Das sind nur wenige Beispiele. In jedem Fall sollen die Bilder jedoch in einem thematischen Zusammenhang zueinander stehen.

Voraussetzungen:
Die vierfache Bildteilung bietet so viele Informationen, daß sich die 15 m - Kassette mit ihrer Fünf-Sekunden-Begrenzung der Szenenlänge für diesen Trick nur bedingt eignet. Es sollten nur kurze prägnante Titeltexte verwendet werden. Alle vier Belichtungen vom Stativ filmen, damit der Bildstand der vier Teilbilder optimal ist. Halte den Dreiviertelkasch bereit. Die Bildkanten geraten dann am schärfsten, wenn die kürzeste Brennweite verwendet wird. Bei der Aufnahme des Viertelformats wird der Bildwinkel urn das Vierfache enger. Man belichtet 4 x ¼ des Bildes und merkt sich durch Notiz die Reihenfolge.

So wird es gemacht:
Erste Belichtung: Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß die Aussparung in der ersten von Ihnen gewünschten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren.
Das Bildzählwerk auf 0 stellen. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken und die erste Aufnahme mit ca. 90 -100 Bildern Länge starten. Den Zählwerkstand merken (notieren). Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen. Den Rückspulknopf einsetzen und den Film zurückkurbeln bis zum Zählwerkstand 0 und den Rückspulknopf wieder abnehmen.
Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung bereit.

Zweite Belichtung: Die Objektiv und Okulardeckel ab, den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums nehmen, die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß die Aussparung in der zweiten von Ihnen gewünschten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken und die zweite Belichtung starten bis zum Zählwerkstand der ersten Belichtung. Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen. Den Rückspulknopf einsetzen und den Film zurückkurbeln bis zum Zählwerkstand 0 und den Rück-spulknopf wieder abnehmen.
Nun ist die Kamera zur dritten Belichtung bereit.
Dritte Belichtung: Die Objektiv und Okulardeckel abnehmen, den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums nehmen, die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums schieben, daß die Aussparung in der dritten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken und die dritte Belichtung starten bis zum Zählwerkstand der ersten Belichtung. Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen. Sie Den Rückspulknopf einsetzen und den Film zurückkurbeln bis zum Zählwerkstand 0 und den Rückspulknopf wieder abnehmen.
Nun ist die Kamera zur vierten Belichtung bereit.
Vierte Belichtung: Die Objektiv und Okulardeckel abnehmen, den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums nehmen, die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Schieben Sie den Kasch so in den Maskenhalter des Kompendiums, daß die Aussparung in der vierten Bildecke sitzt. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken und die vierte Belichtung starten bis zum Zählwerkstand der ersten Belichtung.
Fertig!
Bitte beachten:
Die Reihenfolge der vier Teilbelichtungen ist beliebig variierbar. Man kann z.B. der ersten Belichtung links oben im Gesamtbild die zweite rechts unten folgen lassen, um daheim Titelaufnahmen zu machen. Bei Außenaufnahmen belichtet man dann rechts oben und links unten. Notizen sind dabei unverzichtbar.

Der Neutral-Schwenk und der Reiß-Schwenk
Wirkungen:
Diese beiden Möglichkeiten zum Abschluß einer Szenenfolge können auf einfachste Weise den Übergang zur nächsten schaffen.
Bedeutungen:
Der Neutral-Schwenk ist die einfachste Form der ,,Anschluß-Regie", weil er das Kameraobjektiv auf etwas richtet, das mit Sicherheit auch zu Beginn der nächsten Szene erwartet werden darf.

So wird es gemacht:
Zum Neutral-Schwenk wird das Objektiv beim Szenenschluß gegen den Himmel geführt oder zu Boden geneigt. Zu Beginn der ersten Szene der nächsten Sequenz kommt das Projektionsbild wieder herunter oder herauf. In der Jahreszeit der Blüten können Sie es sich bestimmt auch leisten z. B. eine Kastanien,,kerze" in den Szenenschluß zu nehmen, urn dann für den Anschluß beispielsweise eine Fliederdolde zu suchen.
Beim Reiß-Schwenk ziehen Sie die noch laufende Kamera blitzschnell nach irgendeiner Richtung und geben dann erst die Auslösetaste frei (bzw. drücken auf den Video-Ausschalter). Danach wird der Eindruck perfekt, als hätten Sie das nächste Motiv mit einer schnellen Reaktion erfaßt.

Die ,,Traumblende"
Wirkungen
Das Projektionsbild wird langsam undeutlich, bis es vollends in Schemen zerfließt.
Bedeutungen:
Wenn der Übergang in die folgende Sequenz gleichzeitig ein Wechsel in der Zeitebene (z.B. Rückerinnerung) ist, kann eine "Traumblende" dies signalisieren. Am Ende der Traum-Sequenz muß dann über denselben Effekt der Ausstieg gesucht werden.

Voraussetzungen
Jede Film- oder Videokamera kann sich ohne große Umstände dieses Effekts bedienen. Sie muß dazu allerdings aufs Stativ. Eine transparente Klarscheibe (Glas oder z.B. bruchsicheres Acrylglas) wird ca. 30 Zentimeter lang und etwas breiter als der Objektivdurchmesser zugeschnitten. Auf diese Scheibe entweder Vaseline oder ein dickes Öl streichen, so daß ein Verlauf entsteht. An dem einen Ende ist also kein Fett aufgetragen. Dann kommen Fettspu-ren, die zum anderen Ende hin immer dichter werden. Wenig Vaseline oder Öl hat bereits deutliche Wirkungen für die Verfremdung der Aufnahme.
Variante: Wenn man eine Riffel- oder Kathedralglasscheibe im genannten Format verwendet, ist die Bildwirkung härter. Außerdem muß man auf den Verlauf verzichten, und der Übergang ist unvermittelt, weil der Rand der Glasscheibe durch das Bild laufen muß.

So wird es gemacht:
Die präparierte Transparentscheibe mit der freien Sicht in die Maskenhalterung eines Kompendiums setzen oder einfach vor das Kameraobjektiv halten. Am letzten Szenenschluß einer Sequenz die Glasplatte behutsam dicht am Objektiv vorbei führen. Stoppen, ehe die Glaskante ins Bild tritt. Die nächste beginnen - die eigentliche Traumse-quenz - indem die Glasplatte in umgehrter Richtung (dichte Präparierung zuerst) vor dem Objektiv entlanggeführt wird. Je länger dabei die Brennweite eingestellt wird, desto diffuser ist die Bildwirkung.

Die Unschärfen-"Überblendung"
Wirkungen:
Am Schluß einer Szene wird die Abbildung zügig völlig unscharf. Die nächste Aufnahme formt sich ebenso schnell aus der totalen Unschärfe.

Bedeutungen:
Auch die Unschärfenblende macht den filmischen Zeit- und/oder Ortswechsel deutlich. Dabei greift sie allerdings nicht so hart wie die durch Ab- und Aufblendungen kurz verdunkelte Projektionswand oder Bildschirm in den Fil-mablauf ein. Die Unschärfenblende kann die Ab- und Aufblendung zumal bei Aufnahmen unter schlechten Licht-verhältnissen - z.B. nachts auf den Großstadtstraßen - deswegen ersetzen, weil bei an sich schon dunklen Filmbildern die Abblendung weniger deutlich wirkt als die zu Farbflecken werdenden oder aus ihnen entstehenden Lichter.
Voraussetzungen:

So wird es gernacht:

Während der Aufnahme die Handkante am gerändelten Meterring des Objektivs bis zum Anschlag bei der kürzesten Objektdistanz abrollen lassen, damit eine ,,Abblendung" zustande kommen kann.
Bequemere Alternative: Die Makroeinstellung des Objektivs für diesen Effekt nutzen. Dazu den Schaltring auf die "macro"-Markierung stellen, urn die Sperre der Brennweiten-Einstellung am Makro-Übergang aufzuheben. Zum Schluß der Szene die "Zoom"-Wippe drücken und die Brennweiteneinstellung in den Makro-Bereich gleiten lassen, wodurch die Aufnahme zügig ihre Abbildungsschärfe verliert. In aller Regel ist der Übergang in die konturlose Unschärfe kurz und in ein, zwei Sekunden absolviert. Dann die Kamera stoppen.
"Aufblendung" zur Rückkehr in die Bildschärfe: Vorher die neue Objekt-Entfernung ausmessen und am Meterring einstellen. Man kann darauf verzichten, wenn an der Super 8-Kamera der Meterring auf die Unendlichmarke gestellt und die Bewegung des Brennweitenrings bereits bei etwa 7 mm Brennweite gestoppt wird. Die Schärfentiefen sind auch bei offener Blende so groß, daß ab Objektdistanzen von etwa 1,60 m alles scharf abgebildet wird. Besonders wirkungsvoll sind die Lichter der Nacht, die sich erst nach einiger Szenenlaufzeit "demaskieren".

Die Schiebeblenden
Wirkungen:
Von beiden Seiten schieben sich schwarze Flächen ins Bild, bis dieses völlig abgedunkelt ist. Umgekehrt kann aufgeblendet werden. Das läßt sich schon im Sucherbild der Film- oder Videokarnera kontrollieren.
Bedeutungen:
Die von beiden Seiten gleichzeitig und gleichmäßig eingeschobenen oder aus dem Kompendiumrahmen gezogenen Schiebeblenden sind die ,,Ur-Form" der Ab- und Aufblendung und kommen so schon in den frühen Stummfilmen des Theaterkinos vor. Die schwalbenschwanzförmige Schiebeblende setzt das Hauptmotiv in der Bildmitte voraus. Die einfach schräggeschnittene Blende hat eine deutliche Theater-Vorhangwirkung. Wenn eine solche Schiebeblende zur Abblendung verwendet wurde sollte sie anschließend auch zur Aufblendung genutzt werden.
Voraussetzungen:
Nur in der Maskenhalterung eines Kompendiums und mit der auf ein Stativ montierten Filmkamera lassen sich die beiden Blenden (am besten von einern Helfer) so aufeinander zuschieben oder trennen, daß die gewünschte Wirkung präzise zustande kommt.

So wird es gemacht:
Möglichst die kürzeste Brennweite einstellen, damit die Kanten der Schiebeblenden nicht zu unscharf abgebildet werden. Die aufnahmerichtige Öffnung der Objektivblende muß fixiert werden, da sonst die Belichtungsautomatik die sich langsam vergrößernden schwarzen Flächen berücksichtigt und das eigentliche Szenenbild überbelichtet.

Das ist übrigens eine Grundvoraussetzung für das Filmen mit Masken, Blenden und Kaschs im Kompendiumrahmen. Sie gilt auch für eine Improvisation, bei der ein beliebiger Karton vor das Objektiv geschoben wird, urn eine Ab- oder Aufblendung zu schaffen.

Die Verdrängungsblende
Wirkung:
Das Szenenbild wird vom nächsten Bild zur Seite geschoben.
Bedeutungen:
Zu gleicher Zeit an einem anderen Ort. Die VerdrängungsbIende bleibt anders als die Szenenüberblendung in der gleichen Zeitebene, wechselt aber dynamisch den Ort der Handlung.
Voraussetzungen:
Bei den Filmaufnahmen sind im übrigen Geduld und etwas Sorgfalt mit Fingerspitzengefühl gefragt. Die Schienen der Kompendium-Maskenhalterung bieten für den gleichmäßigen Schub oder Zug der Blende die Voraussetzungen, von denen die Bildwirkung bestimmt wird. Ohne Stativhilfe kommt man nicht aus.

So wird es gemacht:
Erste Belichtung: Keine längere Brennweite als 10 mm wähIen, wenn die Blendenkanten nicht gar zu unscharf abgebildet werden sollen. Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Die Blende in die Führunsschienen des Kompendiums setzen. Die Aufnahme machen, an der für die Verdrängung gewünschten Stelle den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken (ein Drahtauslöser mit Feststeller in einem Eigenbauhalter ist sehr hilfreich) und und gleichzeitig - am besten durch einen Helfer - die Blende bis zur völligen Schließung in den Maskenhalter des Kompendiums schieben. Er sollte dies gleichmäßig tun und dabei möglichst genau 3 Sekunden brauchen.
Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen. Den Rückspulknopf einsetzen und den Film um die Bildzahl, die 3 Sekunden entspricht, also 3 x 18 = 54 Bilder zurückkurbeln. Den Rückspulknopf und die Deckel wieder von Objektiv und Okular abnehmen. Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung bereit.
Zweite Belichtung: Die Blende nun von der anderen Seite in die Führungsschienen des Kompendiums setzen. Das Objektiv soll ganz abgedeckt sein!
Die Aufnahme starten und gleichzeitig Ihren Helfer die Blende mit der gleichen Geschwindigkeit (3 Sekunden) herausziehen lassen, die er vorher beim Einschieben benutzt hat. Es kommt sehr darauf an, daß das Tempo des Auszugs möglichst dem des Einschubs entspricht. Ohne Kamerastop weiterfilmen, wenn die Blende den Maskenhalter verlassen hat. Die Verdrängungsblende soIl schließlich zwei Szenen verbinden.
Voraussetzung ist immer:
Eine gehörige Portion Fingerfertigkeit , ein geschickter Helfer und Geduld.
Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung und die Kamera steht auf einem stabilen Stativ.

Zunächst die Unterschiede: Masken verändern den Rahmen des Projektions- oder Schirmbilds. Kaschs decken bei zwei verschiedenen Belichtungen wechselweise Teile des Bildfelds ab. Nach dieser prinzipiellen Begriffsklärung ist sicher auch bereits klar, daß mit Masken jedweder Objektivträger arbeiten kann, sei es eine Film-, Video- oder auch Fotokamera. Voraussetzung ist lediglich ein gut angepaßtes Kompendium. Am häufigsten begegnet man der Fernglasmaske, die sogar jeder Weitwinkelaufnahme eine Telewirkung dadurch zu geben vermag, daß beim Betrachter stillschweigend weit entfernte Objekte vorausgesetzt werden, auch wenn der Berggipfel oder der Falkenhorst so nahe waren, daß der Einsatz der Normalbrennweite genügte. Gelegentlich ist auch die Schlüssellochmas-ke zu sehen, wenn die Kamera eine mehr oder weniger heimliche Beobachterrolle einnehmen soIl. Jeder Einsatz von Bildbegrenzungsmasken muß inszeniert werden. Anders gesagt: Die Regie kommt selten darum herum, die subjektive Fernglas- oder Schlüsselloch-Schau zu motivieren. Es muß also in einer unmittelbaren Nachbarszene gezeigt werden, wie jemand den Feldstecher an die Augen hebt oder wie er sich zum Schlüsselloch beugt. Die manchmal im Kompendiumzubehör angebotenen Sternchen- oder Herzchen-Masken werden dann allerdings nur mühsam in eine einigermaßen filmlogische Szenenfolge einzubauen sein, und auch eine Fensterrahmen-Maske ist im Grunde überflüssig.
Aber dieser Hinweis ist wichtig: Stets müssen erst die Belichtungswerte gemessen und fest eingestellt (= fixiert) werden, ehe Masken ins (Licht)spiel kommen, sonst werden die eigentlichen Filmszenen mehr oder weniger deut-lich überbelichtet. Das gilt übrigens für die meisten Effektaufnahmen mit Kompendiumassistenz und ist auch eine Voraussetzung für das saubere Gelingen der Kasch-Tricks in Doppelbelichtungstechnik. Es ist für den einigermaßen routinierten Filmer ein "Klacks", zum Beispiel in das Zentrum des Projektionsbildes ein zweites rundes oder ovales einzublenden. Hier ist die genaue Punkt für Punkt Anleitung für diesen Fall.

Das zweite Bild im Projektionsbild
Bedeutung: Das zweite Bild im Projektionsbild bietet z.B. der raffinierten und bestaunten Filmtitelgestaltung interessante Möglichkeiten, weil die Akteure in einer charakteristischen Szenerie vorgestellt werden können, die aus Grafiken, Landkarten, Postkarten oder Ähnlichem bestehen kann.

Voraussetzung:
Den Kasch so auf die Glasplatte aus dem Kornpendiumzubehör legen, daß eine der Schmalseiten an der Glaskante bündig Iiegt und die Mittenmarkierung des Kaschs auf den oberen Rand der Glasplatte übertragen. Dann die Scheibe des Gegenkaschs mit seinem Haftfleck so auf die Glasplatte kleben, daß er exakt die Aussparung des Kaschs abdeckt, der danach entfemt werden kann.
Je kürzer die zur Aufnahme eingestellte Brennweite ist, desto schärfer werden die Bildkanten.

So wird es gemacht:
Erste Belichtung: Die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Jetzt erst den Kasch so in den Kompendiumrahmen schieben, daß seine Mittelmarke mit der des Rahmens deckungsgleich ist. Die Daten des ersten Kaschs notieren!
Das Bildzählwerk auf 0 Stellen. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken (ein Drahtauslöser mit Feststeller ist sehr hilfreich) und die erste Aufnahme mit ca. 90 -100 Bildern Länge starten. Den Zählwerkstand merken (notieren). Das Objektiv und den Sucher mit den zugehörigen Deckeln verschließen.
Den Rückspulknopf einsetzen und den Film zurückkurbeln bis zum Zählwerkstand 0. Den Rückspulknopf abnehmen. Nun ist die Kamera zur zweiten Belichtung bereit.
Zweite Belichtung: Die Objektiv und Okulardeckel abnehmen, den Dreiviertel-Kasch aus dem Maskenhalter des Kompendiums nehmen, die Belichtungsautomatik die Szene ausmessen lassen und anschließend die Blende durch Umschaltung auf MANUELL fest einstellen. Die Glasplatte mit dem Gegenkasch so in den Maskenhalter schieben, daß der bei der ersten Belichtung freie Bildteil nun abgedeckt wird. An den Markierungen am Kompendiumrahmen orientieren. Den kleinen schwarzen Knopf zur Abschaltung der Filmaufwicklung drücken und die zweite Belichtung starten bis zum Zählwerkstand der ersten Belichtung. ......fertig!

Voraussetzung: Der elektrische Hauptschalter steht in Betriebsstellung und die Kamera steht auf dem Stativ.
Natürlich läßt sich auch hier der externe Rückwickler verwenden. Siehe oben!